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Digitalisierung in der Rehabilitation & Altenhilfe 

Die Digitalisierung in der Josefs-Gesellschaft umfasst drei Handlungsschwerpunkte: Produkte und Prozesse, die Online-Kommunikation und die IT-Infrastruktur.

Projekte der Digitalisierung in der Rehabilitation und Altenhilfe

Speziell in der Eingliederungshilfe geht es der Josefs-Gesellschaft um das Empowerment unserer Leistungsnehmenden mit dem Ziel, mehr Teilhabe am Leben und Selbstbestimmung zu ermöglichen. Gleichzeitig geht es um die Unterstützung unserer Mitarbeitenden durch die Optimierung von Prozessen.

Viele unserer Einrichtungen haben mit spannenden Projekten die Digitalisierung in der Rehabilitation und Altenhilfe vorangetrieben. Eine Auswahl an Projekten möchten wir Ihnen hier gerne vorstellen.

Digitalisierungsprojekte in der Rehabilitation

Tag der Offenen Tür in digitaler Form

Das Berufsbildungswerk (BBW) des Heinrich-Hauses Neuwied hat neue Wege eingeschlagen – und den Nerv der Jugendlichen getroffen. Mit einem digitalen Tag der offenen Tür, der in dieser Form bislang einmalig war, informierte das BBW am 21.11.2020 tausende Jugendliche und ihre Eltern über das Angebot der Berufsausbildung und Berufsvorbereitung in Heimbach-Weis. Wo sich sonst im November rund 1.000 Interessierte und Ehemalige treffen, liefen die Netzwerke heiß. Denn pandemiebedingt hatte das Heinrich-Haus kurzfristig umgeplant. Um die Veranstaltung nicht einfach ausfallen zu lassen, standen zwar die Mitarbeiter im BBW bereit – allerdings empfingen sie ihre Gäste virtuell. Mehr als 6.700 Besucher nutzten dieses Angebot.

Roboter Iva ist „Auge und Ohr“ 

Im Zuge der Digitalisierung ermöglicht das neue technische Hilfsmittel, Bewohner:innen trotz vielfältiger Einschränkungen kontinuierlich am Präsenzunterricht im Haus Rheinfrieden der JOVITA Rheinland teilzunehmen.

Um keinen Stoff zu verpassen und zusätzlich aus dem eigenen Internatszimmer heraus weiterhin Teil der Klassengemeinschaft zu bleiben, bietet er neben der visuellen und akustisch regelbaren Teilnahme am Unterricht die Möglichkeit aktiv das Unterrichtsgeschehen mitzugestalten und sich am Unterricht mündlich zu beteiligen.

Dieses Hilfsmittel ermöglicht es Schüler:innen beispielsweise Überreizungen in der Schule zu vermeiden, vermehrt Ruhepausen einlegen und doch in gewohnter und vertrauter Atmosphäre dem Unterricht folgen zu können.

De BeleefTV

Der „De BeleefTV“ ist ein Aktivitätstisch welcher die kognitiven Potenziale und die Motorik aktiviert bzw. fördert sowie Gedächtnistraining betreibt. Gerade in dieser besonderen Zeit, in der das Angebot zwangsläufig eingeschränkt ist, ist der Aktivitätstisch eine Bereicherung hinsichtlich der Gestaltung von Freizeitaktivitäten. Durch die Erweiterungsmöglichkeiten der Anwendungen wird es auch dauerhaft Neues zu entdecken geben und auch die Kompatibilität mit anderen Medien vielfältig möglich sein.

LernBAR – Lernen auf Basis von Augmented Reality

Ziel des Forschungs- und Entwicklungsprojekt LernBAR war die Förderung der beruflichen Teilhabe von Menschen mit Lernbeeinträchtigungen durch ein Augmented Reality-basiertes Konzept.

Der Schwerpunkt des Projektes lag in der Untersuchung des AR-basierten beruflichen Lernens für Menschen mit Behinderungen. Dabei wurden mit einer AR-Brille (HoloLens) Lerninhalte wie Grafiken, Bilder, interaktive Videos etc. am realen Arbeitsplatz dargeboten. Neben den HoloLenses wurden alternative AR-Anwendungen z.B. auf mobilen Endgeräten (Tablets, Smartphones) für die Zielgruppe geprüft.

LernBAR zielte darauf, Lernen am Arbeitsplatz (AR-basiert) zu realisieren und durch Lernangebote in formalen bzw. informellen Settings (über eine Lernplattform) zu komplettieren. Dazu wurde ein angepasstes Curriculum für hauswirtschaftliche Ausbildungsberufe entwickelt und erprobt. Durch ein modernisiertes Ausbildungskonzept soll einerseits die Attraktivität hauswirtschaftlicher Ausbildungen für Auszubildende erhöht werden und andererseits die Zukunftsfähigkeit der Ausbildungen im Hinblick auf veränderte gesellschaftliche Bedarfe gewährleistet werden. Daher war die Schulung von Ausbildenden und Lehrkräften in der Anwendung von digitalen Medien sowie der Ausbau ihrer digitalen Lehrkompetenzen eine zentrale Aufgabe im Projekt.

Die Gesamtprojektleitung dieses Forschungs- und Entwicklungsprojektes hatte das BBW Bigge. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgte durch die Technische Universität Dortmund.

Dieses Projekt wurde im Rahmen des Programms „Digitale Medien in der beruflichen Bildung“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Europäischen Sozialfonds gefördert.

Digitaler Kennenlerntag 

Am 27.11.2020 fand der erste digitale Kennenlerntag von Haus Rheinfrieden statt. Interessierte hatten die Möglichkeit die Einrichtung und das besonderen Angebote kennenzulernen. Mit Hilfe von 3D-Scans der Räumlichkeiten konnte sich jeder eigenständig und ohne weitere Software einen ersten Eindruck von der Einrichtung verschaffen. Zusätzlich begrüßten Einrichtungsleiter Stefan Gramen und Schulleiter Dr. Ingo Benzenberg die Gäste in speziell eingerichteten Videokonferenzräumen. Hierbei wurden die Bildungs- und Förderschwerpunkte des Nell-Breuning-Berufskollegs sowie des Internats von Haus Rheinfrieden vorgestellt. Ein weiterer Höhepunkt des digitalen Kennenlerntages war die Möglichkeit, in einem gesonderten Videokonferenzraum, Fragen direkt an derzeitige Schüler:innen zu stellen und Antworten aus erster Hand zu erhalten.

Job-Navi-Tag – 100% digital und live

Im Herbst 2020 fand der 1. digitale Job-Navi-Tag des Berufsbildungswerkes (BBW) in Bigge statt. Ganz nach dem Josefsheim-Motto „Wege zusammen gehen, Ziele gemeinsam erreichen“ wurde aufgrund des Lockdowns der BBW-Informationstag ins digitale Netz verlegt.

Via YouTube-Livestream mit informativen Präsentationen zu den unterschiedlichsten BBW Angeboten wurden erstmals mehr als 60 Interessierte von zuhause aus informiert.

Mächtig stolz über die hohe Teilnehmerzahl, die auch mithilfe von kostengünstigen Werbeschaltungen über Facebook und Instagram erreicht wurde, stand einer erneuten Durchführung der digitalen Job-Navi-Tage im Frühjahr 2021 nichts im Weg. Diese wurde technisch und inhaltlich noch weiter optimiert. Den Teilnehmenden war es nun möglich an frei auswählbaren digitalen Workshop-Räume zu den Angeboten vollzeitschulische Bildungsangebote, duale Ausbildungsangebote sowie Wohnen, Freizeit und Sozialpädagogik teilzunehmen. Außerdem unterstützt die Live-Einblendung einer Gebärden-Dolmetscherin die Kommunikation.

Nachdem die ersten digitalen Informationstage so erfolgreich waren, wird der nächste Job-Navi-Tag voraussichtlich eine Kombination des klassischen Tages der offenen Tür vor Ort sein, mit einem informativen Austausch in digitalen Räumen.

Hybride Eröffnungsfeier mit virtuellen Gästen

Das Heinrich-Haus in Neuwied weitet sein Angebot für Menschen mit und ohne Behinderungen aus: In einer virtuellen Feierstunde eröffneten Vertreter:innen der JG und des Heinrich-Hauses am 11.02.2021 gemeinsam mit Sabine Bätzing-Lichtenthäler, zu dem Zeitpunkt Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz, sowie zahlreichen weiteren Gästen an den Bildschirmen das neue Zentrum für Gesundheit, Arbeit und Beschäftigung. Das neue Gebäude beinhaltet eine Werkstatt, eine Tagesförderstätte und andererseits medizinische und therapeutische Angebote. Im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) erwartet die Menschen aus der Region ein umfassendes Angebot mit spezialisierten Ärzt:innen, Therapeut:innen und Beratungsstellen sowie das MZEB: das Medizinische Behandlungszentrum für Erwachsene mit Behinderung. Die Bedeutung dieses Angebotes unterstrich Ministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler in ihrem virtuell überbrachten Grußwort. Bezugnehmend auf Artikel 25 der UN-Behindertenrechtskonvention lobte sie den Beitrag des Heinrich-Hauses. In Engers seien die Grundlagen dafür geschaffen, dass behinderte Menschen Zugang zu Gesundheits- und Rehabilitationsangeboten haben, die die unterschiedlichen Bedürfnisse berücksichtigen und eine echte Teilhabe ermöglichen.

Die Eröffnungsfeier wurde in einem neuen Format durchgeführt: Pandemiebedingt waren nur wenige Gäste in das Gebäude selbst gekommen. Stattdessen wurde die Veranstaltung hybrid, mit vielen virtuell zugeschalteten Gästen, angeboten. Dass in einer Zeit, in der die Corona-Zahlen wie hier im Februar 2020 besonders hoch waren, eine solch feierliche Veranstaltung technisch umsetzbar war, sorgte für ausgesprochenes Lob bei allen Beteiligten.

Sozial kann digital – Sozial muss digital!

Wir alle sehnen uns nach mehr sozialem Umgang und persönlichem Austausch zurück. Viele der digitalen Medien und Werkzeuge haben sich aber bewährt und sollen weitergenutzt und ausgebaut werden. Doch vieles davon kostet eine Menge Geld. Bei der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW konnten im Herbst 2020 Anträge für das Förderprogramm „Zugänge erhalten – Digitalisierung stärken“ eingereicht werden. Gemeinsam mit Leistungsberechtigten und Mitarbeitenden haben sich die Projektverantwortlichen im Vinzenz-Heim aufgemacht und Brainstormings und Workshops zur Ideenfindung durchgeführt. Diese bildeten die Basis des eingereichten Antrags. Im Mittelpunkt standen dabei Verbesserungen in den Bereichen Teilhabe und Kommunikationsmöglichkeiten.

NACH RUND SECHS MONATEN GAB ES MITTE APRIL DIESEN JAHRES DANN DIE FREUDIGE BOTSCHAFT: Das Vinzenz-Heim wurde mit der größtmöglichen Fördersumme in Höhe von 100.000 Euro bedacht. Die Förderung ermöglicht nun in großem Maße Hardware und Softwarelizenzen zu erwerben und ein flächendeckendes und sicheres WLAN aufzubauen. Hiermit können die Leistungsberechtigten dann etwa überall und jederzeit in Kontakt zu ihren Angehörigen oder Freund:innen bleiben. Ebenso ermöglicht dies, Schulungen oder interne Qualitätsaudits online stattfinden zu lassen.

Virtuelle Besuche in der Josefs-Gesellschaft

Bewerbertage, Tage der offenen Tür und Besichtigungen der Wohnbereiche: All dies war während der Pandemie in keiner unserer Einrichtungen möglich und ist dennoch so wichtig, wenn es darum geht sich für eine Wohnung oder einen Ausbildungsplatz zu entscheiden!

Bereits zu Beginn des Projektes entstand die Idee, Auszubildenden und Interessenten eine möglichst erlebbare Erfahrung zu bieten, so dass sie sich ein reelles Bild von unseren räumlichen Angeboten machen können. Ein reines Präsentieren per Film entsprach dabei nicht der Idee des eigenständigen Kennenlernens. Im Ergebnis werden die Aufnahmen nun mit einer hochauflösenden 4k-3D-Kamera erstellt. Mittels dieser Technik ist es möglich, barrierefrei am eigenen PC/Smartphone/Tablet, ohne extra zu installierende Software, unsere Räumlichkeiten in 3D zu erkunden. Besondere Highlights: Mittels eingearbeiteter Info-Tags finden die Besucher:innen weitere wichtige oder interessante Informationen direkt im 3D-Scan. Außerdem besteht die Möglichkeit, die Maßband-Funktion im 3D-Scan zu nutzen, um zum Beispiel Wände auszumessen und zu schauen, ob die eigenen Möbel an die gewünschte Position passen.

Digitales Lernen in der Hauswirtschaft

Digitalisierung ist in aller Munde und das gilt auch für die hauswirtschaftliche Ausbildung im Berufsbildungswerk (BBW) des Benediktushofes Maria Veen. Sechs Notebooks und einen brandneuen Thermomix nutzen die Azubis seit einigen Wochen bei der Nahrungszubereitung. Mit rund 9000 Euro hat das Anna-Roles-Hilfswerk, eine Stiftung der Josefs-Gesellschaft, die Anschaffung digitaler Geräte zur „Förderung digitaler Kompetenzen von weiblichen Auszubildenden in der Hauswirtschaft“ unterstützt. „Nur so können wir unsere Auszubildenden fit für den ersten Arbeitsmarkt machen“, sagt Ausbilderin Pia Brömmel.

Teile der Mahlzeit bereiten die Azubis mit dem digitalen Thermomix zu. „Es macht Spaß, damit zu arbeiten, und es ist einfach zu verstehen“, sind sich Laura und Kim (Azubis) einig. Schritt für Schritt führt das Gerät die Azubis durch die Rezepturen. Vor allem biete die digitalisierte Küchenmaschine mehrere tausend Rezepte in einem digitalen Rezepte-Portal an – abrufbar über PC, Tablet oder Smartphone. Sie informiert die Azubis über Nährwerte und Arbeitszeiten und erstellt direkt passende Einkaufslisten. Für mögliche Heimlernphasen halten die Ausbilder:innen in der Hauswirtschaft sowie in der Großküche übrigens auch Online-Lernangebote bereit. Persönlicher Austausch findet über die Lehrplattform Microsoft Teams statt. Und für Azubis, die nicht vor Ort sein können, entstehen in der Ausbildungsküche per Handy auch Videos und Podcasts zu hauswirtschaftlichen Themen. So können auch Teilnehmer:innen in Heimlernphasen profitieren.

Technische Unterstützung für Menschen mit Handicap

Das Berufsbildungswerk (BBW) in Bigge hat mit Hilfe einer Funk Mikro-Port Anlage die Teilhabemöglichkeiten von Teilnehmenden mit Hörbehinderung ausgeweitet. Bei der Funk-Mikro-Port Anlage handelt es sich um eine Gerätekombination aus einem Sender, in Form eines Mikros und einem Empfänger. Mit Hilfe einer drahtlosen Übertragung wird dabei das Gesprochene über eine speziell genehmigte UKW-Frequenz übertragen, wobei störende Nebengeräusche weitestgehend ausgeblendet werden. Die Teilnehmenden können daraufhin, zum Beispiel über Kopfhörer, der Veranstaltung leichter folgen.

Diese Funk-Mikro-Port Anlage vereinfacht Menschen mit Hörbehinderung die Teilnahme an unterschiedlichsten Veranstaltungen und Angeboten. Dazu gehören beispielsweise der Kirchenbesuch und im Freizeitbereich Theateraufführungen. Außerdem wird sie im Berufskolleg des Berufsbildungswerkes und in diversen Ausbildungsbereichen genutzt. Weiterhin kommt sie zum Einsatz, wenn beispielsweise externe Personen mit einer Hörbehinderung das Josefsheim besuchen, um die Einrichtung kennenzulernen.

Die Funk-Mikro-Port Anlage ist ein großer Schritt, um die Inklusion von Menschen mit einer Hörbehinderung zu fördern.

Digitale Arbeitsanweisungen in Werkstätten für Menschen mit Behinderung

In unseren Werkstätten für Menschen mit Behinderungen haben wir ein vielfältiges Angebot an Arbeitsplätzen, das die Art und Schwere der Behinderung, die unterschiedliche Leistungsfähigkeit und die Entwicklungsmöglichkeiten der Einzelnen beachtet. In unserer Werkstatt des Josefsheims in Bigge werden nun Ipads mit einer bebilderten Arbeitsanweisung eingesetzt, um eine noch bessere Unterstützung zum selbstständigen Arbeiten zu ermöglichen. Mit Hilfe von Videoanleitungen werden den Teilnehmenden Arbeitsschritte erklärt bzw. verdeutlicht und sie werden Stück für Stück dazu angeleitet Teile eigenständig in der richtigen Reihenfolge zu montieren.

Ziel ist es, dass die Teilnehmenden es schaffen möglichst selbstständig, also ohne Nachfrage bei der Mitarbeiterschaft, mehrschrittige und komplexe Arbeiten richtig durchzuführen und dadurch Erfolgserlebnisse für die Teilnehmenden zu ermöglichen.

Digitalisierung des Berufsbildungsbereiches

Digitale Medien sind aus der heutigen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken und finden auch immer mehr Einzug in den Berufsbildungsbereich – so auch im Berufsbildungswerk Bigge. Durch die Bereitstellung von Ipads haben die Teilnehmer:innen die Möglichkeit ihre digitalen Kompetenzen zu nutzen, beziehungsweise zu erweitern, indem sie an digitalen Bildungsangeboten, wie Gestalttherapie, Konzentrations- und Gehirntraining und Bewegungsangeboten teilnehmen oder sie Absprachen mit Bildungsbegleitern und andern Fachdiensten digital durchführen. Weiterhin nutzen die Teilnehmer:innen die Ipads dazu, mit Hilfe von Video-Schnittprogrammen eigene Tutorialvideos zu drehen, um Arbeitsabläufe darzustellen und zum Beispiel Teilnehmer:innen mit leicht/mittelschwer ausgeprägter Lernbehinderung den Lernprozess zu erleichtern. Auch ein Touchscreen Monitor hilft dabei Inhalte anschaulicher, abwechslungsreicher und interaktiver zu vermitteln und fördert dadurch die Konzentrationsfähigkeit der Teilnehmer:innen.

3D-Drucker im Ausbildungs- und Arbeitsbereich

Der Benediktushof Maria Veen hat für seinen Ausbildungs- und Arbeitsbereich einen 3D-Drucker angeschafft, der vom JG e. V. mit 12.800 Euro gefördert wurde. Eingesetzt wird dieser nun im Ausbildungsbereich der Technischen Produktdesigner:innen. Dort lernen die Teilnehmenden dreidimensionale Objekte herzustellen, indem sie vorab mit Hilfe eines 3D-Kamerascans den Bauplan für das geplante Werkstück anfertigen. Um die neue 3D-Druck-Technologie kennenzulernen, produzierten die Azubis zunächst einfache Objekte wie Einkaufschips oder Spritzschutzmasken für Mitarbeiter:innen und Beschäftigte in der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM). Aber auch Stifte-Halterungen aus Kunststoff wurden im 3D-Druckverfahren hergestellt. Für Menschen mit Handspastik oder nach einer Hand-OP sind diese Halterungen sehr sinnvoll. Wohlmöglich können mit dem 3D-Drucker bald individuell angepasste Handschienen gefertigt werden. So wird für Menschen mit Handicap die Möglichkeit der Teilhabe am täglichen Leben „greifbarer“.

Mit Hilfe der Arbeit am 3D-Drucker haben die Auszubildenden die Möglichkeit ihre digitalen Fähigkeiten auszubauen und ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Gleichzeitig profitieren die Beschäftigten der WfbM und die Bewohner:innen des Benediktushofes von den Prototypen.

Tover Tafel

Seit Juli 2021 befindet sich in Haus Hofheim des Antoniushauses die Tover Tafel und führte sehr schnell zu positiven Rückmeldungen von Bewohner:innen, Eltern, gesetzlichen Betreuer:innen und Mitarbeiter:innen. Bei der Tover Tafel handelt es sich um eine Auswahl digitaler Spiele, die mit Hilfe von Lichtprojektionen zum Beispiel auf einen Tisch abgebildet werden. Bei den Spielen geht es darum durch Handbewegungen auf die Projektionen zu reagieren. Beispielsweise bringen die Teilnehmenden projizierte Blumen zum Wachsen, wirbeln Seifenblasen auf, fangen Fische oder fegen Blätter vom Tisch herunter.

Die verschiedenen Bewegungen, die die Teilnehmenden für die Spiele ausführen haben zur Folge, dass sie ein unterbewusstes „Training“ durchführen, dass die körperliche Aktivität erhöht. Da diese Spiele oftmals gemeinsam in der Gruppe gespielt werden stärken sie außerdem das Gruppengefüge und die soziale Interaktion – auch außerhalb des Spieles.

Digitalisierungsprojekte in der Altenhilfe

Icho Ball

Der Ichó Ball ist für demenzkranke Menschen entwickelt worden. Er soll die kognitiven und motorischen Fähigkeiten spielerisch fördern. Auf einen Ichoball können bis zu 32 Anwendungen gespielt werden. Insgesamt gibt es vier Profile, auf jedem Profil passen 8 Anwendungen. So ist der Ball z.B. für mehrere Bereiche nutzbar. Es werden stetig neue Apps entwickelt, die man dazu kaufen kann. Mit der Anmeldung im Portal „agora“, kann ein persönliches Profil erstellt werden. Hier kann man den Ichoball individuell bespielen lassen mit den Anwendungen, die benötigt bzw. gewünscht sind.

Einrichtungen, in denen der Ichó Ball bereits genutzt wird:

Optimal@NRW

Eine pflegerisch-medizinische Versorgung in Pflegeeinrichtungen stellt eine ganz besondere Herausforderung dar. Die geäußerten Gesundheitsbeschwerden von alten Menschen ergeben für das nicht ärztliche Personal vor Ort oft ein akut kritisches Gesundheitsbild und führen vor allem an Wochenenden oder nachts zu Einweisungen ins Krankenhaus. Oftmals ist der Gesundheitszustand jedoch nicht so akut, dass eine Einweisung in ein Krankenhaus tatsächlich notwendig ist.

Daher setzt das Projekt Optimal@NRW bereits vor der Einweisung ins Krankenhaus an. Das Ziel des Projektes ist eine bessere Akutversorgung geriatrischer Patient:innen durch ein übergreifendes und technikversiertes Kooperationsnetzwerk rund um die Uhr. Als Projektpartner nimmt das Wohn- und Pflegeheim Maria Hilf Burg Setterich an dem Projekt Optimal@NRW der Uniklinik RWTH teil und erhält einen telemedizinischen Visitenwagen, ausgerüstet mit Kamera und Mikrofon. Bei akuten Beschwerden kann das Pflegepersonal mittels Videosprechstunde mit den behandelnden Ärzt:innen Kontakt aufnehmen. Sollte eine Behandlung notwendig sein, kann speziell geschultes medizinisches Personal in die Altenpflegeeinrichtung fahren und Maßnahmen vor Ort durchführen, die der/die über Video zugeschaltete Arzt/Ärztin vorgibt.

Desorientierungssystem

Personen mit einer Demenzerkrankung können eine Hinlauftendenz aufweisen, bei der sie den Drang verspüren sich an einen anderen Ort zu begeben. Diese Hinlauftendenz kann jedoch gefährlich werden, wenn sie dazu führt, dass die Betroffenen einen ihnen bekannten Ort verlassen und sich alleine und orientierungslos zurechtfinden müssen. Um Betroffene davor zu schützen gibt es im Seniorenzentrum Düren-Birkendorf ein Desorientierungssystem. Bewohner:innen mit einer Hinlauftendenz erhalten einen Sensor, beispielsweise in Form einer Halskette oder als Befestigung am Rollator, der das Personal mit Hilfe eines automatisch generierten Anrufes darüber informiert, dass die Person sich einem der Ausgänge nähert und kann dadurch rechtzeitig reagieren. Dieses System verhilft den Betroffenen ihren Bewegungsdrang auszuüben, ohne sich dabei in unmittelbare Gefahr zu begeben.

VOIZE

Mit voize können Pflegekräfte die Dokumentation der Pflegeleistungen frei am Smartphone einsprechen. Voize erstellt automatisch die richtigen Pflegeberichte, Vitaleinträge und Bewegungsprotokolle und überträgt diese per Schnittstelle an die entsprechende Stelle im Dokumentationssystem.

Dies bringt:

  • Mehr Zeit für die Pflege
  • Verbesserte Dokumentationsqualität
  • Unterstützung einer bedarfsgerechten Pflege
  • Entlastung der Mitarbeitenden durch zeitnahe Dokumentation

voize wird in den folgenden Einrichtungen genutzt: 

Vivendi PEP SelfService-Login der JG-Gruppe!

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Ihre Ansprechperson

René Ehlen

Leiter Abteilung Rehabilitation

Josefs-Gesellschaft gAG
Custodisstr. 19-21
50679  Köln
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