„He Ho“ schallte es am Morgen durch die Turnhalle und die Klassenräume der Wilhem-Albrecht-Schule, die zum Heinrich-Haus in Neuwied gehört. Mit dem Begrüßungsruf der Schulpiraten starteten Schülerinnen und Schüler eine Woche lang morgens in den Schultag. In der Projektwoche zum Thema „Piratenzirkus“ segelten Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte gemeinsam mit dem Piratenschiff durch den Unterricht.
Jonglieren üben, Artistik-Kunststücke ausprobieren, Tellerdrehen lernen und Einrad fahren – die beeinträchtigten Kinder und Jugendlichen der Schule mit dem Förderschwerpunkt ganzheitliche und motorische Entwicklung konnten in ihrer Projektwoche viel Neues ausprobieren. Außerdem wurden Kostüme gefertigt und eine Klasse nähte auf ihren Nähmaschinen sogar die Segel und Fahnen für das Piratenschiff. Auch das Meeresrauschen wurde mit selbst gebastelten „Ocean-Drums“ imitiert.
„Sich eine Woche Zeit nehmen, um kreativ zu werden, Neues zu entdecken und über sich hinaus zu wachsen, ist eine ganz tolle Erfahrung für unsere Schülerinnen und Schüler“, erklärt Elisabeth Wiebecke, Schulleiterin der Wilhelm-Albrecht-Schule.
Jeden Morgen trafen sich alle Akteure in der Turnhalle der Schule um sich auf den Projekttag einzustimmen. Angeleitet wurden sie dabei von den beiden professionellen Clowns Rudi und Ichmael, die das gesamte Projekt begleiteten, die Schülerinnen und Schüler immer wieder neu begeisterten, motivierten und durch ihre Clownereien zum Lachen brachten.
Zum Abschluss der Woche zeigten die Schülerinnen und Schülern ihren Eltern und Geschwistern in zwei Aufführungen, was sie im Projekt „Piratenzirkus“ gelernt hatten. Mit einem einstündigen Programm faszinierten die 100 Kinder und Jugendlichen der Schule ihr Publikum und entführten es in die Welt der Piraten. Die Zuschauerinnen und Zuschauer konnten waghalsige Artistinnen, geschickte Jongleure, Clowns, Tellerdreherinnen und sogar Feuerwerfer bewundern. „Mir hat es besonders gut gefallen, als die Feuerstäbe in die Kisten gesteckt wurden. In der Kiste war sogar ein Mädchen drin und dem ist nichts passiert, obwohl es in der Kiste war“, berichtet Janko (11) beeindruckt.
Unterstützt wurde die Show von der Tanz-AG der Schule und der Schulband, die Piratenlieder spielte. Mit ihren spannenden und heiteren Vorführungen zogen die Schülerinnen und Schüler ihr Publikum in ihren Bann. Auch Moritz (11) ist begeistert: „Wir Schüler haben eine Pyramide gemacht, das war krass! Unser Auftritt war prima!"
Genau wie das Publikum, zeigten sich auch die beiden Clowns Rudi und Ichmael beeindruckt, was die Schülerinnen und Schüler in der einen Woche auf die Beine gestellt hatten. Ebenso bewunderten sie auch die kreativen Ideen des Kollegiums, dem es gelang, auch die schwerer beeinträchtigten Schülerinnen und Schüler in die Vorführungen und Darbietungen einzubeziehen.
Der Applaus der Zuschauer ließ die Augen aller Artistinnen und Artisten leuchten. „Das Abschlusspiratenlied hat mir gut gefallen. Es war eine tolle Show!“, lautet das Fazit des 12-jährigen Schülers Robin. Auch Schulleiterin Wiebecke ist glücklich über die Projektwoche: „Diese positiven Erfahrungen, die Anerkennung und die Freude an der kreativen Arbeit in der Projektwoche stärken das Selbstbewusstsein der Kinder und Jugendlichen und werden im Schulalltag noch lange nachwirken.“