Anne Vriesen, Mitarbeiterin der Inklusionsfirma Transfair Montage in Reken, wurde für die Nationalen Spiele Special Olympics 2022 in Berlin nominiert. Auf Vorschlag von Special Olympics Nordrhein-Westfalen wird die 33jährige Leichtathletin vom 19. bis 24. Juni für die JG-Gruppe an den Start gehen: Sie läuft 5000 m, die kürzeste olympische Langstreckendisziplin. Friedrich Meckmann, Geschäftsfeldleiter Sport und Rehabilitation im Benediktushof Maria Veen, weiß: „Anne ist überglücklich und motiviert bis in die Haarspitzen!“ 6 Fragen an Anne Vriesen:
Frau Vriesen, wie haben Sie reagiert, als Sie von Ihrer Nominierung erfuhren?
Anne Vriesen: Zunächst war ich total perplex und musste die Nachricht erstmal sacken lassen. Damit hatte ich gar nicht gerechnet. Ich freue mich riesig, dass ich in meinem Leben so eine große Chance bekomme!
Wem haben Sie als erstes davon erzählt?
Anne Vriesen: Als erstes habe ich meine Eltern und meinen Bruder angerufen. Dann habe ich es meinen Kollegen bei der Arbeit erzählt und natürlich allen Freunden und Familienmitgliedern. Mein Opa hat sich ganz besonders gefreut, er ist schon über 90 Jahre alt und sagte: Du bist die einzige Sportlerin in der Familie!
Im Juni fahren Sie für eine Woche nach Berlin. Wer wird sie begleiten?
Anne Vriesen: Meine Trainerin aus Maria Veen, Maria Parthe, kommt mit. Außerdem wird mich Friedrich Meckmann vom Benediktushof Maria Veen begleiten. Beide unterstützen und trainieren mich seit vielen Jahren.
Bei den Special Olympics treten Sie in der Königsdisziplin 5000-Meter-Lauf an. Wann und wo haben Sie mit dem Lauftraining begonnen?
Anne Vriesen: Während meiner Ausbildung im Berufsbildungswerk des Benediktushofes, habe ich mit dem Laufen begonnen. Es begann bei einer Laufveranstaltung am Haus am See im Rahmen der Sportwoche der JG 2010. Dann habe ich mich dem Lauftreff des inklusiven Sportvereins Benediktushof angeschlossen und bald gemerkt, dass es mir viel besser geht, wenn ich regelmäßig zusammen mit anderen jogge. Am Anfang war es für mich sehr anstrengend. Aber ich habe weitergemacht und wurde immer besser. Jetzt gehört Laufen zu meinem Leben dazu. Ich trainiere meistens dreimal pro Woche zwischen 10 und 15 km. Mit einigen Kollegen vom Lauftreff und mit meinen Trainern nehme ich auch an Laufwettbewerben teil. Mein größter Lauf war der Halbmarathon 2019 von Düsseldorf nach Duisburg, in 1 Stunde 58 Minuten. Das war ein großes Erlebnis!
Sie haben im Berufsbildungswerk den Beruf Hauswirtschaftshelferin gelernt und arbeiten seit mehreren Jahren als Servicekraft in der EIS LOUNGE Maria Veen, einem Inklusionsbetrieb der JG-Gruppe. Welchen Einfluss hat das Laufen auf Ihre Arbeit?
Anne Vriesen: Einen sehr guten Einfluss. Wenn ich regelmäßig laufe, bin ich viel aktiver. Ich kann mich besser konzentrieren und mehr schaffen. Dadurch bin ich zufriedener. Das hat mir in der Ausbildung geholfen und es hilft mir natürlich auch bei der Arbeit. Wir sind ein tolles Team in der EIS LOUNGE und ich freue mich immer, wenn die Kunden zufrieden sind und gerne wiederkommen. Die Arbeit bedeutet mir richtig viel. Genauso wie mein Freundeskreis in Maria Veen, meine Wohnung und meine Eigenständigkeit.
Haben Sie ein Lebens-Motto?
Anne Vriesen: Man kann viel schaffen, wenn man es wirklich will. Und wenn man Spaß daran hat!
Herzlichen Dank für das Gespräch und viel Spaß und Erfolg in Berlin